iPod gerettet mit dem "Magic carpet trick"
So kann es gehen. Mein iPod der 4.Generation (4G/40GB 11/05) raubte mir in den letzten zwei Wochen den letzten Nerv. Nachdem ich letztes Jahr schon einen Garantiefall hatte, erhielt ich vor 13 Monaten (01/06) ein Tauschgerät, welches nun 3 Monate nach Ablauf der Garantie zu streiken begann. Jeder Versuch das iPod mit meiner iTunes Bibliothek zu syncronisieren schlug, nach einer beliebigen Anzahl von Songs, fehl. Mal ließen sich 113 Songs übertragen, mal 556, mal nur 3, dann hängte sich das iPod auf, der Bildschirm ist eingefroren, die Batterieanzeige blieb stehen und iTunes drehte den nervigen Sat1-Ball. Einzige Lösung war der iPod-Reset mit Zwangstrennung vom USB/Firewire-Kabel. iTunes begann wieder zu laufen und der iPod startete mit einem von drei Betriebsmodi: 'Mit Betriebssystem aber ohne Songs', mit dem '
iPod-Support Ordnersymbol', oder mit einem
sad-iPod-Symbol. Also formatieren, Firmware neu aufspielen und erneut versuchen. Dabei habe ich alle möglichen Varianten durchgespielt, erst mit dem Festplatten-Dienstprogramm formatieren, direkt mit dem Updater wiederherstellen, an einem anderen Mac formatieren, an einem Windows Rechner formatieren (HFS+/HFS/FAT32/USB2/FireWire/mit Nullen überschreiben/Akku voll entleeren)... Nachdem ich zwei Wochen lang wirklich alles probiert hatte, und das iPod immer wieder spontan und unvorhersehbar hängen blieb und auch wenn es sich bespielen ließ, an den verschiedensten Stellen im Song zu springen begann (beim erneuten anspielen aber nicht an der selben Stelle!?), war ich wirklich ratlos! Gerne hätte ich das iPod an die Wand geworfen! Auch der Gravis-Verkäufer und die Apple-Support-Hotline hatten keinen Tip mehr. Kulanztausch wurde vom irischen Kollegen des Hotliners, dem ich meine Probleme schilderte abgelehnt: "Zu lange über der Garantie!". Es könne der Prozessor sein, mutmaßte der Hotliner, die Festplatte hielt er für unwahrscheinlich, weil diese sich komplett mit Nullen überschreiben lies und den internen Servicecheck des iPod auch mit "HD Pass" bestand. Ich solle mir doch einen Neuen kaufen, die Defekten würden mittlerweile im Internet angekauft - Toller Ratschlag!
In meiner Verzweiflung, und mit dem Hintergedanken, dass eine Tauschfestplatte auch über 100 EUR kostet, kam mir der "Magic Carpet Trick" wieder in den Sinn: Ich hatte in diversen Foren den Ratschlag gefunden, den iPod aus Hüfthöhe auf den Teppich fallen zu lassen. Zuerst habe ich diese Einträge für Teenie-Verarsche gehalten, nach dem Motto: Wenn schon kaputt, dann richtig! Da dieses Scheißpod aber außer
Klacker-Geräuschen, wie man sie nur von defekten Festplatten kennt und einem
sad-iPod nichts mehr machte, entschloss ich mich, den Wurf, mein letzter Funken Hoffnung, zu probieren. Ich entschied mich allerings für die Couch, auf welche ich den klackernden iPod mit ziemlicher Wucht, aus Schulterhöhe und leicht drehend warf. Drei mal, beim dritten Versuch leicht angedreht. Und siehe da! Der iPod lag auf der Couch und bootete. Ganz normal? Ja, er bootete normal und die Festplatte stellte das klackern ein. Das war am Freitag. Seither kein Ausfall mehr. Er lässt sich normal und zügig syncronisieren, alles wie ab Werk! (15 mal getestet)
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Mir egal. :) Ich muss auch nicht alles verstehen wenn es funktioniert und es funktioniert tatsächlich. Ich glaube es immer noch nicht.
Falls Du also ebenfalls verzweifelt sein solltest, bevor Du das Teil als 'defekt' verkaufst, oder für eine Photodoku mit dem Vorschlaghammer verschrottest, probier den "Magic carpet Trick"! Viel Erfolg.